Burgen und Schlösser im Bliesgau

Man kann es kaum glauben, aber auch im Bliesgau gab es einst Burgen und Schlösser. Von den allermeisten ist jedoch heute nichts mehr zu sehen. Hier eine Liste:

Rekonstruktion von Schloss und Anlage Bagatelle

Schloss Bagatelle: Auf der Seelbacher Höhe, auf der Ebene zwischen Seelbach, Biesingen und Aßweiler, hat sich Graf Philipp von der Leyen (1766-1829) zum Vergnügen eine aus mehreren Gebäuden bestehende Schlossanlage samt Gartenanlage namens „Bagatelle“ errichten lassen. Die gesamte Anlage wurde schon 1793 von den französischen Revolutionstruppen völlig zerstört.

Schloss Blieskastel von Johannes Pancratius Bayer (1726-1781)

Burg und Schloss in Blieskastel: Das Schloss Blieskastel wurde auf den Mauern einer Burg in den Jahren 1661–1676 von der Familie von der Leyen oberhalb von Blieskastel, da wo sich heute befindet, errichtet. Es war eine prächtige, barocke Anlage, die jedoch nach dem Einzug der französischen Revolutionstruppen 1793/94 zunehmend verfiel. 1802 war das Schloss schon so baufällig, das Teile davon als Baumaterial versteigert wurden. Zwischen 1816 und 1820 wurde die Reste der Anlage abgerissen und das Gelände eingeebnet. Übrig geblieben ist allein die Orangerie (der „lange Bau“).

Burg Blumenau bei Brenschelbach: Die Burg Blumenau ist eher eine Vermutung. Grund dafür: in Brenschelbach lebten die von Blumenau. ein ursprünglich elsässisches Adelsgeschlecht. 1304 wird es erstmals im Zusammenhang mit Brenschelbach erwähnt. Im 14. Jahrhundert sollen Angehörige der Familie als Burgmannen auf der Burg Lemberg der Grafen von Zweibrücken-Bitsch gedient haben. Womöglich hatten die von Blumenau in Brenschelbach ein befestigtes Haus. Belege dafür gibt es jedoch bis heute nicht.

Burg in Wecklingen: Auch in Wecklingen stand einst eine Burg, erbaut im Jahr 1555 von den Herren von Eltz. Die Burg wurde jedoch im Dreißigjährigen Krieg zerstört und von den Bauern geplündert. Die Herren von Eltz waren Despoten und äußerst unbeliebt. Die Reste des Schlosses wurden im Zuge der französischen Revolution 1793 abgebrochen.Heute sind aber tatsächlich noch Mauerreste erhalten.

Seitenflügel des Schloss Louisenthal

Schloss Louisenthal (Gutenbrunnen), Wörschweiler: Das Schloss wurde 1723 von Herzog Gustav Samuel Leopold von Pfalz-Zweibrücken für seine Gemahlin Louise von Hoffmann erbaut. Die dazugehörige Walpurgis-Kapelle wurde 1725 errichtet. Von 1786 bis 1798 war die kleine Kirche sogar das Gotteshaus einer selbständigen katholischen Kirchengemeinde, zu der viele umliegende Dörfer gehörten. Im Jahr 1793 wurde das Schloss von französischen Revolutionstruppen beinahe völlig zerstört. Der Zentralbau wurde dann im Jahr 1802 abgerissen. Erhalten sind heute noch die Kapelle und ein Seitenflügel des Schlosses. Der Park ist von 1827.

Monplaisir

Monplaisir in Niederwürzbach: Das heute noch erhaltene Schlösschen, das auch als Roter Bau bezeichnet wird, wurde als Landhaus der Gräfin Marianne von der Leyen in den Jahren 1785/86 durch Peter Reheis auf den Resten einer Mühle erbaut. Der Ostflügel wurde erst 1829 erbaut.

Philippsburg Ommersheim / Niederwürzbach: Das Schloss wurde zwischen 1782 und 1788 im neugotischen Stil erbaut. Zur Anlage gehörten 12 Bauten. Die Pracht hielt nur kurz, denn schon 1792 wurde das Schloss durch französische Revolutionstruppen beschädigt. Die Reste des Schlosses, das sich zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelte, wurden dann nach und nach abgetragen und als Baumaterial verwendet. Erhalten hat sich lediglich das ehemalige Gesindehaus. Es liegt zwar direkt bei Niederwürzbach, offiziell aber auf Ommersheimer Bann.

Digitale Rekonstruktion Schloss Philippsburg. Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Gerhard Philipp, 10.02.2009.

Burg Medelsheim: die Burg wurde um 1300 von den Grafen von Zweibrücken erbaut und diente dem Schutz der „Duser Straße“. Letztmals als bewohnt und erhalten wird sie 1576 erwähnt. Standort war gegenüber der heutigen Pfarrkirche. Sichtbare Reste sind nicht mehr vorhanden.

Burg Mengen in Bliesmengen-Bolchen: die Burg, auf die der Straßenname „Burgweg“ verweist, war eine Wasserburg, die von den Herren von Mengen vermutlich im 12. Jahrhundert erbaut wurde und erstmals 1294 erwähnt wird. Schon 1362 wird sie durch die Herren von Bitsch zerstört und später dann im Auftrag von Dietrich von Kerpen wieder aufgebaut. Die Burg blieb anschließend Wohnsitz der Familie von Mengen bis zu ihrem Aussterben im späten 15. Jh. Anschließend gelangte sie an die Herren von Kriechingen, verfiel jedoch im Laufe des 16. Jh. 1668 verkaufte Philipp Friedrich Christoph von Hohenzollern-Hechingen „Schloß und Dorf Bliesmengen“ an die Familie von der Leyen. 1669 war die Burg nur noch eine Ruine. Die noch lange erhaltenen und von der Blies gespeisten Wassergräben wurden nach dem 2. Weltkrieg beim Bau eines Wohnhauses zugeschüttet.

Werexcastel

„Werexcastel“ oder „Weierscastel“ auf der Gemarkung Ommersheim bei Niederwürzbach. Sie wurde vermutlich im 12. Jahrhundert errichtet. Im Jahr 1564 ist die Burg noch auf einer Karte unter dem Namen Weierscastel eingezeichnet. Heute sind nur noch Mauerreste zu erkennen.

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