Die Familie von der Leyen hat großen Teilen des Bliesgaus ihren Stempel aufgedrückt. An vielen Stellen lassen sich noch Zeugnisse ihres Wirkens bestaunen, die einen Ausflug wert sind.
Die Familie von der Leyen tritt 1456 erstmals urkundlich in der Region auf. Sie erwirbt Land und anderen Besitz, den sie allmählich erweitern. Aber erst im Jahr 1773 verlegte Reichsgraf Franz Karl von der Leyen seine Residenz nach Blieskastel. In den nächsten 20 Jahren, bis zur französischen Revolution, werden die von der Leyen die Residenzstadt Blieskastel und weite Teil des Bliesgaus zu noch heut sichtbaren Blüte bringen. Schritt für Schritt bauen sie das Land nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges und anderer Seuchen auf. Sie lockten Siedler aus verschiedenen Alpenregionen (Tirol, Savoyen, Allgäu und Schweiz) ins Land, gaben ihnen Grund und Boden und befreiten sie von der Steuerlast. 1775 stirbt Franz Karl. Die Zeit seiner Gemahlin, Reichsgräfin Maria Anna ist gekommen.
Die von der Leyen unterhielten eine rege Bautätigkeit. Einige Bauten sind heute noch zu bewundern, etwa der Annahof oder der „Rote Bau“ in Niederwürzbach, oder andere Bauwerke in und um Blieskastel. 1793 ist dann Schluss mit der Regentschaft Mariannes. Sie muss vor den Nationalgardisten aus Saargemünd nach Frankfurt fliehen, wo sie im 1804 stirbt. 1991 wurden die sterblichen Überreste der einstigen Regentin in die Schlosskirche nach Blieskastel überführt.