Kloster Gräfinthal

Das perfekte Ausflugsziel für die ganze Familie und für jede Jahreszeit. Viel Geschichte inklusive Einkehrmöglichkeit.

Neben Blieskastel ist der Marienwallfahrtsort Gräfinthal, der nur aus ein paar Häusern rund um die verfallene Klosterkirche besteht, sicherlich der meistbesuchte Platz im Bliesgau. Zu verdanken hat er es seiner idyllischen Lage und trotz Zerstörung der Klosteranlage romantischen Eindrucks.

Gräfinthal ist nicht nur ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen, sondern bietet auch schöne Einkehrmöglichkeiten.

Das Kloster wurde im 13. Jahrhundert von Gräfin Elisabeth von Blieskastel gegründet. Das Grab der Klostergründerin ist vermutlich das mittelalterliche Grab mit liegender Frauengestalt in der Klosterkirche. Der Legende nach stiftete die Gräfin das Kloster aus Dankbarkeit, weil sie zuvor durch Gebet vor dem Gnadenbild eines Einsiedlers, der auf dem Brudermannsfeld lebte, von einem Augenleiden geheilt wurde. Das besagte Gnadenbild befindet sich heute in der Kreuzkapelle Blieskastel.

In der Folgezeit hatte die Klosteranlage eine wechselvolle Geschichte und wurde wiederholt zerstört oder beschädigt. In der Hälfte des 18. Jahrhunderts erlebte das Kloster eine Blütezeit. Gefördert durch den vertriebenen König von Polen und spätere Herzog von Lothringen Stanislaus Lesczynski entwickelte sich eine rege Bautätigkeit. Der Herzog ließ übrigens 1717 auch seine verstorbene Tochter Anna in der Klosterkirche Gräfinthal beisetzen.

Das Wilhelmiten-Konvent von Gräfinthal hatte bis 1785 Bestand und wurde dann auf eigenen Wunsch aufgelöst. Das Kloster verfiel danach. Die Innenausstattung verteilte sich über die umliegenden Dörfer, Werke des Künstler Johann Martersteck kamen so in die katholische Kirche St. Markus nach Reinheim. Der ehemalige Hochaltar befindet sich in der Pfarrkirche St. Paul in Bliesmengen-Bolchen.

Im Jahr 1803 wurden die Ruinen von Jean-Baptist Mathieu, einem Kaufmann und dem späteren Bürgermeister von Saargemünd, erworben und zu einer Seidenfabrik ausgebaut. Den Chor der Klosterkirche, in der er 1842 auch bestattet wurde, ließ er zur heutigen Kapelle umbauen. 1888 erwarb ein neu gegründetes Komitee die Kapelle, 1901 ging die Anlage an die katholische Pfarrei Bliesmengen-Bolchen.

Im Jahr 1993 wurde das Kloster Gräfinthal erneut mit Benediktinern besiedelt. 2014 schloss sich der Gräfinthaler Konvent schließlich der Olivetaner-Mutterabtei Monte Oliveto Maggiore bei Siena an.

|➚| Homepage des Kloster-Gräfinthal / |➚| Wikipedia-Artikel

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung
%d Bloggern gefällt das: